Es knirscht in den Fugen der bestehenden Weltordnung. Nicht erst seit gestern, aber seitdem die Börsen auf der ganzen Welt wegen surrealen Zöllen verrückt spielen, ist dies wohl allen klar geworden. Es ist aber nicht erst seit den Zollverkündungen so, sondern seitdem der Präsident der sogenannten «Freien Welt» aktiv gegen alle Menschen, die nicht weiss, heterosexuell und männlich sind, agiert.
Transmenschen werden ihre Medikamente verwehrt, Schwulenhasser werden aus dem Gefängnis entlassen, gleichgeschlechtliche Liebe wird negiert und Diversitätskonzepte werden verboten. Diese Fakten stammen nicht aus einem Geschichtsbuch, sondern aus den Medien der letzten Wochen. Und wenn wir dazu sagen, wir können nichts tun, dann ist das falsch. Egal ob Grossratsmitglied, Verwaltung oder Regierung, wir können im Mindestens probieren, diesen Tendenzen etwas zu entgegnen. So können wir zum Beispiel Anreize geben, wenn hier ansässige Firmen ihre Diversitätsziele nicht streichen oder mit ihnen ins Gespräch kommen und schauen, was man gemeinsam machen könnte. Wir können nicht nichts tun. Diversitätskonzepte und -ziele zu streichen mag vielleicht nach nichts Existenziellem klingen, aber genauso ist es und deshalb ist es auch dramatisch. Was jahrelang aufgebaut wurde, wird jetzt zerstört. Die Wirkung und das Signal, welche dieser vorauseilende Gehorsam von Roche und Co auslöst, können wir heute nur vage einschätzen. Diversität bedeutet nichts anderes, als alle Menschen in der Gesellschaft gleich zu akzeptieren und inkludieren, egal welches Geschlecht sie haben, welche Hautfarbe, welche Herkunft, oder aus welcher Schicht sie kommen. Das ist nichts Gefährliches, wie uns momentan Rechtspopulisten weismachen wollen, sondern eine Bereicherung für alle. Deshalb möchte ich von der Regierung wissen, welchen Stellenwert sie Diversitätszielen gibt, welche Anreize für das Beibehalten oder Erarbeiten von Diversitätskonzepten sie schaffen könnte und welche Einflussmöglichkeiten sonst noch möglich wären. Link zum Votum im Grossen Rat |
Michela Seggiani, lic.phil.Geboren und aufgewachsen in Basel. Seit 2019 Unternehmerin mit "Seggiani Consulting", SP Politikerin im Grossen Rat und seit Januar 2023 Fraktionspräsidentin der SP Basel-Stadt. Archiv
April 2025
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